Ancistrus ranunculus

Alle Fotos: K.Dreymann

25.5.2001
Ich habe heute mal den dritten der vier Berliner Futterläden besucht - große Hallen mit Aquarienabteilung - und was soll ich sagen?????? Mindestens ZEHN Ancistrus ranunculus, wohlgenährt, sehr lebhaft untereinander und schon länger im Becken des Ladens :))))))

ABER: Alles nur Männchen :-(((

Nun gingen meine Überlegungen hin und her: Wenn ich jetzt kein Männchen kaufe und warte, bis es mal wieder Weibchen gibt, dann passiert es mir nachher, dass es eines Tages nur Weibchen gibt und ich habe kein Männchen...usw. also die mir wohl bekannte Methode mir einzureden, ich müßte mir unbedingt so ein Männchen kaufen:)
Aber ich bin gefahren OHNE mich selber übers Ohr gehauen zu haben - ohne auch nur den kleinsten Fisch im Gepäck!

26.5.

Tja....wie das eben so ist....:) Heute war ich "zufällig" noch mal in dem Laden und dachte mir "vielleicht holst Du Dir ja erstmal ein schönes Männchen, damit mir nachher nicht die Pleite passiert, dass in einem Laden mal nur noch Weibchen sind..":) (Meine eigenen Argumente von gestern hatten mich also überzeugt!)

Es war ein anderer Verkäufer da, den ich bat, mir ein Männchen rauszufangen "schade, dass Sie keine Weibchen mehr haben..." - und er "wieso, ich bin mir sicher, dass da noch ein paar Weibchen dabei sind!" Dann kams raus: Die Unterscheidung der Geschlechter ist nicht wie bei den normalen Ancistrüssern, bei denen die Weibchen kaum "Geweih" haben - die Ancistrus ranunculus-Weibchen haben auch ein Geweih, allerdings nur einen Kranz davon und die Männchen mehrere Reihen übereinander!

Kurz und gut - ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Päarchens Ranunculüsser und habe gleich mehrere Fotos gemacht! :)))))))

Wenn man dem MERGUS (mangels anderer Quellen) in diesem Fall trauen kann, dann kommt Ancistrus ranunculus aus dem Rio Xingu und Rio Tocantins, kann mitHypancistrus zebra gut zusammengehalten werden und braucht angeblich sehr starke Wasserströmung. Ich werde nachher mal wieder eine Strömungspumpe installieren. Andererseits könnte ich die zwei natürlich auch in dem Zebrawelsbecken unterbringen. Ich weiß nur nicht, ob Ancistrus ranunculus dauerhaft 29° - 30° C aushält.

15.6.
Ich habe also Ancistrus ranunculus zusammen mit Hypancistrus zebra und Panaqolus albomaculatus in einem Becken bei 29 - 30 ° C. Im Becken befinden sich zahlreiche Versteckmöglichkeiten verschiedenster Art, ein starker Filterrücklauf über einen Diffuser, ein zweiter Rücklauf über einen zweiten Außenfilter, der eine Bodenströmung hervorruft, und eine 1000er Strömungspumpe, die über eine Schaltuhr mehrmals am Tag eine heftige Strömung hervorruft.
Die Wasserwerte sind:

Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika
Haltung
bei mir:
Sandboden
Höhlen
Holz
pH
6,5
gH
5
kH
1
NO 2
0
NO 3
5
Temperatur
29° - 30° C

17.6.
Wasserwechsel mit Umkehrosmosewasser und Abkühlung um 5°C - nach langer Zeit zeigten sich die Ancistrus ranunculus mal wieder, genauer gesagt, seit dem Kauf habe ich sie zum ersten Mal wieder gesehen und sie scheinen wohlauf zu sein. Ich weiß zwar nicht, wann und was sie bisher gefressen haben, aber sie machen einen guten Eindruck.
Ich kenne das natürlich auch, daß neue Welse manchmal monatelang verschwunden sind und plötzlich quietschvergnügt wieder auftauchen, aber bei den beiden Ancistrus ranunculus war ich doch ziemlich unruhig, weil es heißt, daß sie empfindlich gegenüber den Wasserwerten seien, und weil gerade in Österreich ein ziemliches Ranunculus-Sterben bei Liebhabern gewesen ist, nachdem die dortigen Welse gerade gekauft worden sind.

Meine beiden sind jetzt seit über drei Wochen hier und hoffentlich über den Berg.
Ich weiß nicht genau, was ihre bevorzugte Nahrung ist und ich biete deshalb verschiedene Sachen an, aber da sie vermutlich nur nachts fressen, weiß ich nie genau, ob die Fraßspuren an den Kartoffelscheiben oder dem Salat nicht von den Panaques sind.

18.6.
Beinahe Supergau!
Der Filter war über Nacht ausgefallen und ein paar Blätter Römersalat waren in der Zersetzung schon etwas weiter fortgeschritten:
Ich sah zu meinem Entsetzen, daß drei Hypancistrus zebra mit offenem Maul auf dem Rücken lagen und nicht mehr atmeten...ausgerechnet!
Zwei nahm ich vorsichtig an ihrer Schwanzflosse mit der Hand aus dem Wasser und legte sie auf den vorderen Längsholm des Aquariums - frustriert!
Einer lag auf der Seite im Aquarium, atmete aber noch heftig. Die zwei anderen waren nicht zu sehen. Ebensowenig war irgendetwas von den LDA 31 zu sehen, die ja Wochen vorher schon mal sehr empfindlich durch die Zersetzung eines halben Chinakohls gezeigt hatten (damals sind drei von ihnen dadurch gestorben).
Die Ancistrus ranunculus hingegen, von denen es hieß, sie seien sehr empfindlich was die Wasserwerte betrifft, schwammen offensichtlich unbeeinträchtigt hinter ihrer Deckung umher - so empfindlich wie die Hypancistrus zebra sind sie vielleicht doch nicht!

29.6.
Heute kamen zum ersten Mal beide A. ranunculus aus ihrer Deckung hervor, um Flockenfutter zu fressen und sie waren auch nicht scheu, als ich mich etwas bewegte.

20.10.
Inzwischen haben sich die Welse offenbar akklimatisiert - sie sind immer die ersten, wenn es mal Flockenfutter gibt und lauern dann schon am Ansaugstutzen der Strömungspumpe, auf dem sich viele Flocken sammeln.
Wohl bemerkt: Sie fressen nicht nur Flockenfutter, aber das scheint zumindest ihre bevorzugte Nahrung in meinem Aquarium zu sein, weil sie eben dabei immer sofort aus ihrer Deckung hervorkommen.
Obwohl es heißt, daß Ancistrus ranunculus Aufwuchsfresser ist, haben sie sich bisher für aufgetauten Tiefkühlspinat überhaupt nicht interessiert. Vielleicht muss ich mal wieder eine Spinatpaste auf Flusskiesel schmieren usw.

22.12.
Bei einem routinemäßigen Zug durch diverse Zoohandlungen in Berlin entdeckte ich wieder mal ein Becken mit der Aufschrift Ancistrus ranunculus. Ich könnte ja noch ein Weibchen gebrauchen - es waren aber "nur" zwei Männchen da, die ich natürlich trotzdem sofort mitnahm. Nach einer Stunde Eingewöhnung von 26°C auf 30°C und meine hiesigen Wasserwerte mit praktisch ausschließlichem Umkehrosmosewasser setzte ich beide Welse zu den anderen. Durch den Umsetzungsstress atmeten sie aber sehr heftig, bzw. viel schneller, als die Alteingesessenen. 23.12.

Die Atemfrequenz ist geringer geworden, aber sie sitzen noch ziemlich apathisch an einer Stelle.

13.4.
Ich habe das Schneller Brüter-Becken erstmal stillgelegt (wg. der Planarien u.A.) und die A. ranunculus umquartiert. Sie sind jetzt in einem kleineren Becken zusammen mit den Hypancistrus zebra, vielen Tonhöhlen und einer Wurzel aber ohne Bodengrund, damit ich die eventuell mit hinübergeschleppten Planarien kontrollieren kann.
Diesmal ist nur eine kleine (400er) Strömungspumpe dabei und die A. ranunculus sitzen öfter in dieser Strömung und lassen sich leicht wegtreiben, um dann wieder zurückzurobben.

4.7.
Beim Umsetzen muss ich wohl doch eine Planarie mitgeschleppt haben - nach Enchyträenfütterung kommen plötzlich viele große Planarien aus allen Ecken! Ich muss das Becken also wieder mal evakuieren und tabula rasa machen - ich hasse das!
Die zwei Welse, die in den Höhlen versteckt sind zeigen übrigens tiefschwarze Färbung, der, der draußen kopfüber unter einer Wurzel hängt, zeigt Schreckfärbung.
24.12.
Wieder mal wg. der explosionsartigen Vermehrung der Planarien setze ich heute die vier Welse um zu den Zebrawelsen in ein anderes, hoffentlich weiterhin planarienfreies Becken. Dabei sehe ich, dass sie doch schon enorm gewachsen sind. Wahrscheinlich werden sie in dem neuen Aquarium wesentlich mehr Unterschlupfspalten finden, als in ihrem alten Domizil. Hier kann ich zumindest Temperaturstürze NACH tagelanger Wasserspiegelabsenkung hervorrufen und mich somit mehr auf Nachzuchtversuche und Simulation der Regenzeit (Kirschbaummethode) etc. konzentrieren. Die Umsetzerei habe ich übrigens diesmal per Hand vorgenommen - beim ersten Mal sind sie ja mit ihren Stacheln im Netz hängengeblieben.

29.12.
Nach der Installierung einer 500er Strömungspunpe sieht es so aus, als ob die Welse interessierter zwischen den zahlreichen Schieferplatten umherschwimmen und suchen.

15.3.03
Ich habe heute noch zwei von ihnen entdeckt und gekauft. Im Moment sitzen sie verschüchtert in Quarantäne.
31.5.03

Aus Wien kam noch ein Weibchen dazu, die nicht so schüchtern ist, wie die anderen - sie ist viel öfter zu sehen.
Heute Nacht gab es einen Beinahe-Unfall: Drei von ihnen haben sich mit ihren Odontoden in einem neu reingehängten Nylonsack mit Torf verfangen und konnten sich nicht mehr aus eigener Kraft davon befreien. Per Hand ging das dann aber ganz einfach und sie scheinen unversehrt von dannen geschwommen zu sein.

14.8.03
Da die Weibchen offenbar nicht so häufig im Handel zu finden sind habe ich heute zwei große, dicke Weibchen, die bei einem Großhändler im Aquarium saßen, dazugekauft. Mal sehen, was meine Männchen nun sagen....

16.11.
Ich habe das Becken heute ausgeräumt und alle Welse wg. des Neueinfahrens mit gröberer Filtermatte umgesetzt. Einer der Ranunculüsser saß wohl die ganze letzte Zeit fast plattgedrückt zwischen zwei Schieferplatten - beim Entfernen der Platten sah er fast über seinen ganzen Körper hellrot bis weiß aus! Vor Schreck habe ich ihn erstmal separat in ein kleines Ausweichbecken gesetzt. Nach kürzester Zeit zeigte er aber wieder die gewohnte tiefschwarze Färbung und ich habe ihn wieder zu den anderen gesetzt!

28.1.2005
Becken 19 ist nun eingefahren: 30°C, Sand, Flusskiesel und starke Strömung. Ich habe die Ranuncels heute umgesetzt. Außerdem sind in dem neuen Becken noch 5 L 238 Hypostominae sp., die sich schon seit ein paar Tagen akklimatisiert haben.

28.8.2006
Was soll man dazu sagen........
Ganz selten sehe ich die Ranuncels und beim Fressen sehe ich sie praktisch nie, aber wenn es mal ordinäres Flockenfutter gibt sind sie sofort da!


Von Marion Philipp-Bogg:

Meine grossen wildfang ancistrus ranunculus sind jetzt ca 18 monate bei mir, haben nie probleme gemacht, und waren so unproblematisch, wie ich es von diesen kerlen nie erwartet hätte. sie sind im dezember in ihr neues, grösseres becken gezogen, und haben sich dort gleich ziemlich schnell eingewöhnt. alle 6 haben ihren stammplatz und sind oft zu sehen, wenn es futter gibt. nachdem das becken hinter meinem arbeitsplatz steht, sind sie lärm, bewegung, unruhe gewöhnt und sind eigentlich viel weniger schüchtern, als meine anderen ranuceln, die in einem anderen becken wohnen.

Zum Becken: 150x40x35 feiner sand, viele morkienhölzer, einige tonröhren(die aber nicht angenommen werden) temperatur ca 28 grad, weichwasser. bepflanzt nur mit freischwebenden anubias. dunkelbecken ca 12 stunden nur 15 watt mit arcadia lichteinheit in diesen 12 stunden zusätzlich ca 3 stunden mit einer röhre 36 watt. hmf mit zwei pumpen, wovon eine mit lochrohr viel sauerstoff einbringt. futter:verschiedene tabs und flocken, kein lebendfutter wegen planarien-vermeidung, manchmal artemia-frostfutter. es leben noch einige corydoras habrosus drinnen. einige hemiloricaria lanceolata(die aber bald rauskommen) einige pseudohemiodon cf. apithanos MARBLE die ich zur aufzucht übernommen habe, und die auch wieder rauskommen. klarerweise horden von turmdeckelschnecken und blasenschnecken, die wohl dafür verantwortlich sind, dass das wasser ohne osmose sehr weich ist.

nach zwei tagen veränderten sich die eier, wurden dunkler, und man sah dann schon bewegung und dunkle augen. kurz darauf sind 4 larven geschlüpft, minifische mit riesigem dottersack. eine larve ist gleich stunden später gestorben, war auch viel kleiner als die anderen drei. noch eine zweite ist am tag drauf gestorben, aber den verbliebenden ging es offensichtlich gut. schon am tag nach dem schlupf sind sie bei fütterung von cyclop-ezze an die wasseroberfläche gekommen, und haben trotz riesigem dottersack gefressen.

bisher dachte ich immer, dass die fütterung erst nach aufbrauchen des dottersackes notwendig wäre, aber bin eines besseren belehrt worden. ich habe dann noch ein kleines stück holz reingegeben, eine stückchen javafarn und mulm aus dem innenfilter hinter der matte. von steriler aufzucht halte ich persönlich nicht viel-auch wenn es viele so machen, ist das kein weg für mich. gefüttert habe ich 2 mal am tag entweder mit zerbröselten futtertabs oder mit cyclop-eeze. die ersten tage sind sie oft an der scheibe der EHK geklebt, meist sehr nahe der wasseroberfläche, um von dort die bröserln zu fressen. futterreste werden bei mir nicht abgesaugt-dienen den schnecken als futter.

der EHK wird mit lochrohr mit frischwasser (pumpe hinter der matte)versorgt, habe aber bei der fütterung immer kurz abgeschaltet, bis das futter gesunken ist, damit es nicht gleich vom EHK ins becken gespült wird.

inzwischen habe ich dann immer wieder einzelne eier/eiballen gefunden,die ich aber nicht geborgen habe,weil der urlaub ins haus stand,und ich meinem urlaubs-tier-wohnungsitter nicht zu viel arbeit und verantwortung aufbrummen wollte. dank arno haben die zwei meinen 3 wöchigen urlaub grossartig überstanden und sind in den drei wochen "riesig" geworden. ich war sehr erstaunt,wie schnell die kleinen wachsen,und auch wieviel die zwei kleinen fressen. erstaunlicherweise sind die jungfische mit winzigen pünktchen überzogen. lt.wels-mergus dürfte es sich um eine jugendfärbung handeln.

nach meinem urlaub fand ich wieder eier, teilweise leere eihüllen dazwischen. aus diesem gelege ist ein zwerg übergeblieben, der so wie die anderen zwei völlig unproblematisch zum aufziehen ist. sie sind jetzt zu dritt in einem grossen KDA kasten den ich in ein 50cm becken gehängt habe, fressen wie die scheunendrescher und sind gar nicht so schüchtern.

im elternbecken selber habe ich nie jungfische gefunden, obwohl sie jetzt schon so gross sein sollten, dass ich sie sehen müsste. ausserdem ist völlig unklar, warum die eier immer wieder irgendwo im becken rumliegen, warum sie der XY nicht bei sich in der höhle behält. ich habe schon viele arten von höhlen angboten, eckig, oval rund, offen hinten zu, aus ton, aus bambus schieferplatten...... allerdings verweigern alle die höhlen, platten und leben in natürlichen höhlen in den morkienhölzern, oder in den gruben, die sie unter den hölzern graben.

bedauerlicherweise habe ich nur ein sicheres XX in diesem becken, und die dürfte schon sehr alt sein. nach jeder eiablage ist sie tagelang weit oben nahe der wasseroberfläche auf einer wurzel, ist recht schreckgefärbt, und wirkt richtig ausgepowert.

vielleicht sind die hemiloricaria lanceolata die in dem selben becken leben, zu unruhig, kommen sie doch in jede ritze rein, und stören vielleicht den XY beim brüten? jedenfalls kommen die baldmal raus, ich werde ja sehen, ob das die ursache ist, dass keine gelege auf naürlichem wege durchkommen. ausserdem brauche ich platz ;-) bekomme ich doch bald einen grösseren trupp ranunceln-wiener wasser gewöhnt und fast auschliesslich damen. vielleicht kann ich dann mit mehr nachwüchsern aufwarten ..............

gestern habe ich wieder 11 eier gefunden. eher zufällig bei der fütterung,ohne dass das XX ihr übliches verhalten zeigte. die eier sehr "frisch" alle bis dato in ordnung, keine trüben, keine leeren dabei. ich werde versuchen, jeden tag einige fotos zu machen, um den verlauf der entwicklung zu dokumentieren. klarerweise hoffe ich sehr, dass aus diesen eiern 11 gesunde,starke ranuncelkinder werden.

von Marion Philipp-Bogg


Über die Probleme mit den

Ancistrus ranunculus


von Marion Philipp-Bogg

Foto: Klaus Dreymann

Alle anderen Fotos: Marion Philipp-Bogg

Ich habe Klaus versprochen,hier mal einen bericht über meine absoluten lieblingwelse zu schreiben,aber ich tu mir sehr schwer,einen anfang zu finden. aber ich fang halt mal an ;-)

Es geht um den L 34 also den Ancistrus ranunculus, auch Drachen- oder Froschwels genannt

habe einmal beim googlen dieses Bild im netz gefunden, und sofort bin ich dem charme erlegen,die diese skurilen welse ausstrahlen.

leider gab es zu dieser zeit noch weniger(deutschsprachige) zielführende literatur zu diesen welsen, aber das, was ich mir angelesen habe, war nicht sehr ermutigend. war doch überall zu lesen:

- wie schwierig diese welse zu halten sind,
- wie oft sie doch schon krank hier in ankommen,
- und wieviele doch leider schon nach kurzer zeit sterben.

hier in wien habe ich damals im jahr 2001 diese welse auch noch nie gesehen. obwohl ich oft in aquarienläden unterwegs bin,sind sie mir nie untergekommen. nachdem ich aber sehr interessiert daran war, solche welse zu pflegen, habe ich so nach und nach alle mir bekannten aquariengeschäfte in wien und umgebung angerufen, um mich zu erkundigen, wo ich ein paar a.r. herbekommen könnte.
nach einiger zeit, nach vielen telefonaten, die mich meinen traumwelsen nicht nähergebracht haben, habe ich dann doch eine positive antwort am telefon bekommen:
in einer zoohandlung mit eigener importstation waren gerade 2 ancistrus ranunculus,wohl ein päärchen aus der quarantäne entlassen worden. gut,dass ich frei hatte ;-) bin klarerweise gleich hingefahren um sie mir anzuschauen. die beiden haben(für mein damaliges wissen)gut ausgeschaut, die bäuche waren nicht eingefallen, wenngleich auch nicht sonderlich gerundet. gut - ab mir ihnen nach hause.
quarantänebecken hatte ich damals keines, und ich war mir trotz allem was ich gelesen habe auch nicht wirklich bewusst, wie schnell und schlimm es kommen kann.
ich habe sie als zwischenlösung bis zur fertigstellung eines neuen beckens zu meinen ancistrus normalus ins becken gegeben. 112l gute filterung, viel verstecke und wenig licht. offensichtlich fühlen sie sich wohl, einer hat sogar gleich gefressen. habe stunden damit verbracht um sie zu beobachten und um eingreifen zu können, wenn ich etwas besorgniserregendes feststellen würde. spätabends bin ich erleichtert schlafengegangen, sehr überzeugt davon, dass diese welse wohl nicht so kompliziert sind, wie überall berichtet wurde. am nächsten morgen dann die schreckliche ernücherung.
einer der zwei frisch-tot-ohne äussere zeichen einer krankheit ,einer verletzung.... der zweite auch nicht gut beisammen ,hechelnd,blass,sehr teilnahmslos in einer ecke in schieflage. dieser wels ist dann auch noch am selben tag verstorben- auch er ohne äussere zeichen, die auf die todesursache schliessen liessen.

einge tage später wurden auch meine ancistren im selben becken sehr krank. sie wurden blasser, frassen nichts mehr, und in folge bekamen sie ichthyo. die pünktchen wurden behandelt,sind dann auch schnell wieder verschwunden. trotzdem wurden meine welse immer kränker, die jungen starben so nach und nach und auf zwei wochen gesehen, blieben nur mehr die zwei ältesten tiere über.

um es hier nicht allzu in die länge zu ziehen,gibts hier Welssterben was darüber zu lesen.
r.rombach hat sich damals sehr bemüht,herauszufinden was los war. leider ist im nachhinein nicht sehr viel zielführendes rausgekommen.

somit war mir klar, dass ich doch viel zu blauäugig an die sache herangegangen bin ,und habe mir damals mal vorgenommen, von diesen welsen abstand zu nehmen.

august 2003

das leben spielt manchmal verrückt und es kam ein tag, wo alles anders wurde. wollte nur zum händler, nur lebendfutter kaufen-wirklich! ich kam ins geschäft, und noch bevor ich grüssen konnte ,stach mir ein becken ins auge. bzw.natürlich mehr dessen inhalt :-) das ganze becken voller ancistrus ranunculus- ich glaubte zu träumen.
na ja was tun?
schnell mal auf die strasse
schnell mal in die sonne setzen
schnell eine rauchen und überlegen.....
dass ich keinen dort lassen würde, war ja sonnenklar, allerdings konnte ich ja nicht alle übernehmen - soviel platz hatte ich nicht,und konnte auch auf die schnelle keinen schaffen.
die kerle waren topfit, schwammen seit monaten bei einem grosshändler rum, der einen teil seiner becken auflösen wollte, und eben die ranunculüsser günstig an den zooladen abgegeben hat. dort waren sie auch einige zeit im keller in quarantäne, dann auch einige zeit im verkaufsbecken-wobei dort niemand von ihnen notiz genommen hat. der händler meinte, er wird wohl auf ihnen 'sitzenbleiben', weil """ so schiarche fisch will eh niemand haben """

habe also alle freunde angerufen, von denen ich wusste, dass sie auch interesse haben, und nachgefragt, wer wieviele haben will. habe dann alle gekauft, und heimgebracht. abends kamen dann diejenigen die auch welche wollten, und wir haben die ca 30 ranunculüsser zwischen uns aufgeteilt. diese tiere waren wirklich gut beinander, und haben keinerlei probleme gemacht.
einge ausfälle gab es trotzdem(nicht bei mir)aber das waren alles a.r-unabhängige probleme wie technikausfall, beckenbruch............. diesmal haben wir aber alle ,die welse übernommen haben, eine mehrwöchige quarantäne eingehalten, bis sie in ihr geplantes becken kamen. und haben auch für besonders gute wasserqualität und bestes futter gesorgt.

dezember 2004
ja wieder mal ein tag zum shoppengehen. bin in meine liebligstierhandlung gefahren, die leider am anderen ende von wien liegt. eigentlich wollte ich nur schauen-wirklich- futter kaufen, und mit meiner freundin, die dort arbeitet, ein bisschen plaudern. beim gemütlichen bummeln mit kaffeebecher in der hand durch die verkaufsräume sah ich plötzlich.............na was denn schon? ein becken-viele verstecke und auf den wurzeln und unter den blättern einen haufen a.r.
mir war ja klar,dass......... ;-)
auf meine nachfrage um das befinden der a.r. bekam ich eine antwort die ich eigentlich nicht hören wollte:
sie waren sehr schlecht beinander, würden nicht fressen, und einige todesfälle waren auch schon aufgetreten. und ich sollte doch bitte die finger davon lassen, die tiere hätten wohl keine chance mehr. nicht sehr ermutigend,nein.
irgendwie hatte ich aber das gefühl, dass ich sie mitnehmen müsste, egal wie es ausgeht. habe dann mit dem besitzer des ladens -nochmal ein danke an christine und robert- ausgemacht ,alle zu übernehmen ,es zu probieren sie gesundzubekommen und dann nur die zu zahlen, die überleben würden. quarantänebecken hatte ich grad keines frei, also schnell mal ein passenden becken mitbesorgt, matten, technik hatte ich ja eh genug in reserve zuhause. und auch genug mulm, genug gut besiedelten bodengrund, um mir ein 'einfahren' sparen zu können.

ja jetzt galt es, die a.r mit möglichst wenigen verlusten gesundzubekommen. habe täglich mindestens 1/3 ww gemacht, erlenzapferln, seemandelbaumblätter und easy life verwendet, und eben sooft wie möglich kleinere menge gefüttert, um das ernähungsdefizit schnell auszugleichen. sie waren bei mir dann sehr eifrig am fressen, waren gleich an cyclop eeze und spiruliaholztabletten zu gewöhnen und sind jeden tag fitter geworden.

ich habe sie einige wochen in dem kleinen becken in quarantäne gehalten, und als ich mir sicher war, dass sie gesund und fitt genug sind, habe ich sie dann zu den anderen ins grosse becken dazugesetzt. es ging ihnen weiterhin gut, waren wirklich fit und munter. somit hatte ich dann ca 20 a.r in meinem 300l becken - allerdings alle unsichtbar zwischen den hölzern und platten ;-) so-als ob ich keine hätte......

einige zeit drauf (märz) hatte ich leider nach einem ww einen bis heute unerklärlichen tod von 6 a.r.und 5 pseudohemiodon apithanos marble. allen anderen fischen ging es gut - es gab nur 'tot' oder 'fit und munter' bei keinen toten waren anzeichen einer erkrankung,verletzungen...zu erkennen.allerdings haben mir dann einge freunde aus der nachbarschaft davon berichtet ,dass zu dieser zeit bei ihnen auch einige welse unerwartet verstorben sind. die ursache haben wir nie wirklich herausgefunden.

kurz drauf habe ich dann nocheinmal einen trupp a.r bei mir aufgenommen, bei denen der händler gemeint hat, dass sie wenig chancen haben. diesmal ging es leider nicht so gut aus, und von den 4 en verstarben in kürzester zeit 3.allerdings wieder ohne äussere zeichen einer krankheit.gefressen haben sie auch,schienen erst gut beinander,bis sie dann innerhalb von einigen wenigen tagen nacheinander eingegangen sind. der eine verbliebene ist weiterhin bei guter gesundheit, sehr wenig schüchtern, und ist vor kurzem, nach wochenlanger quarantäne in ein neues becken umgezogen.

februar 2005
eines tages kam die anfrage an mich,ob ich interesse hätte,an direkt importierten a.r. na ja....ohne zu wissen, was da auf mich zukommen könnte, ohne zu wissen wie die fische beisammensind ,habe ich mich mit sal zusammengetan und eine box zum aufteilen zwischen uns bestellt. uns war schon sehr bewusst, dass viel schiefgehen kann. nachdem der preis aber ok war, der importeur ein bekannter von uns ist, haben wir mal das beste angenommen, und uns schon sehr gefreut darauf. ein 50cm quarantänebecken war fertig eingerichtet, mit vielen verstecken, hmf und zusätzlicher powerhead, einer sparlampe als einzige lichtquelle. leider hat sich wegen dem carneval in rio,dann wegen transportproblemen die lieferung um einige tage verzögert, und ausgerechnet an diesem tag konnte ich nicht von zuhause weg, um mir die fische abzuholen. sal war dann so lieb, und hat ihre und meine abgeholt, und als ihr sohn mit meinen 6 a.r auf dem weg zu mir war ,hat sie mich angerufen, ich sollte schleunigst das 50cm becken wegpacken und mir was anderes überlegen. die a.r seien so riesig, so grosse hätte sie noch nie gesehen.
in windeseile ein 80cm becken fertiggemacht, also den inhalt vom 50cm ins 80cm übersiedelt, aufgefüllt mit wasser aus einem meiner anderen becken. stress pur-sollte es doch schnellgehen,um die welse nicht unnötig lange zu stressen.
diese tiere waren wirklich gewaltig. schon mal der transport, die verpackung war höchst professionell, und beim auspacken der tiere fiel nicht nur ihre enorme grösse, sondern auch ihr besonders guter allgemeinzustand gleich auf. trotz schreckfärbung war gleich zu sehen, dass sie fitt, gut genährt und wohl auch gesund waren.

sie sind dann, nach längerdauernder anpassung an das wiener leitungswasser in das becken gekommen und ich habe gleichmal probiert, ob sie ans futter gehen. ich war sehr erstaunt, dass sie obwohl sicher noch sehr gestresst von transport und umgewöhnung sehr bereitwillig an das dargebotene cyclopp eze gegangen sind. nicht sehr viel - aber für den anfang eine höchst erfreuliche menge.

also kein vergleich zu anderen a.r die ich bis jetzt gepflegt habe, und die anfangs sehr sehr mäkelige fresser waren. nachdem es den welsen wirklich die ganze zeit gutgegangen ist, sie sehr bald an alles gängige futter gegangen sind, habe ich baldmal nach einigen wochen die fütterungsmengen reduziert, die ww langsam ausgedehnt, und habe aufgehört, mir allzugrosse sorgen zu machen.

sie sind dann auch von dem kleinen 80cm quarantänebecken in ein 100cm becken übersiedelt, zusammen mit einigen jungfischen von jürgens pseudohemiodon apithanos marble die ich zur aufzucht übernommen habe. zu meinem geburtstag habe ich mir dann einen langgehegten wunsch erfüllt, und habe ihnen ein 150cm becken spendiert. dort wohnen sie seit einigen tagen, bauen täglich das becken um, da meine gestaltung ihnen wohl nicht so gut gefallen hat :-)

über diese welse, die wirklich eine herausforderung an den pfleger stellen gibt es schon viele informative seiten.
L-welse, planetcatfish, eine kurze zusammenfassung gibts auch da: fischlis

weiteres ist bei interesse sicher auch über google o.ä. zu finden. leider das meiste in englischer sprache.
ich möchte nur nochmal betonen,dass diese fische sicher nur für die leute in frage kommen, die die geduld haben am anfang viel dazu zu tun, dass die fische bald in einen guten allgemeinzustand kommen. das heisst regelmässige ww, öfter am tag füttern und sich so langsam rantasten,was sie am liebsten fressen.

woran es liegt,dass die meisten so schlecht beinander im handel auftauchen, obs ein zu langer aufenthalt bei transportstationen,grosshändler ist?

eine in der d.r.t.a aufgestellte theorie erscheint mir persönlich sehr logisch,die besagt,dass die so besonders empfindlichen a.r.durch den oft sehr langen aufenthalt bis zum export mit wenig-keinem futter und der draus resultierenden veränderung der darmflora so schlecht beinander sind,dass auch eine gute fütterung nachher ihre defizite nie wieder ausgleichen lässt. erstaunlich ist jedenfalls, dass diejenigen die auf dem schnellsten weg hier bei uns angkommen sind, diejenigen waren, die sich am schnellsten angepasst, am schnellsten gefressen haben, und die keinsterlei probleme gemacht haben.

einige dinge finde ich persönlich sehr wichtig,um möglichst viel freude an diesen tieren zu haben:
das becken sollte sehr dunkel sein,je heller es ist,desto weniger sieht man von ihnen. mein neues 150cm becken wird nur mit einer 15 watt arcadia lichteinheit beleuchtet,das reicht allemal,so man auf pflanzen wenig wert legt. anubias,farne kommen mit dieser mini-lichtmenge gut zurecht,auch wenn sie dann nicht wirklich viel wachsen. aber ständig gärtnernmüssen ist eh nicht so mein ding ;-)

ausserdem bin ich darufgekommen,dass sie viel weniger schüchtern sind, wenn sie in einem becken sind,das viel vom leben in der wohnug mitbekommt. so gewöhnen sie sich schnell dran,dass lärm,bewegung.....nichts böses bedeutet,und verlieren sehr schnell viel von ihrer scheu. mein becken steht hinter meinem schreibtsch im wohnzimmer. dort ist immer was los,und sie haben schnell ihre am anfang sehr ausgeprägte scheu verloren. jetzt-eine woche nach dem umsetzen,sehe ich nicht viel von ihnen,bin mir aber sicher,dass sie,wenn sie sich mal an das neue becken gewöhnt haben,genausooft zu sehen sein werden,wie in ihrem alten 1m becken.

so,das waren mal meine erfahrungen von 2001 bis heute. es ist sehr viel schiefgegangen, leider. und ich hätte mir sehr gewünscht,wenn es ohne verluste gegangen wäre.

ich bin aber sehr glücklich,dass es der grossteil doch gut geschafft hat. und hege die hoffnung,dass sie sich so wohlfühlen,dass sie es mir mit nachwuchs danken. das würde mich riesig freuen-und so es dazu kommt,wirds einen kurzen bericht hier geben. also drückts mir die daumen.

marion


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