Seit einigen Monaten habe ich eine Gruppe des hübschen L201, bestehend aus
drei Männchen und fünf Weibchen. Alle Tiere sind Wildfänge und bezogen zusammen
ein 240 ltr. Becken ohne Beifische, eingerichtet mit Wurzelholz,
Steinaufbauten und natürlich Tonhöhlen passender Größe, sowie einer Bepflanzung aus
Riesenvallisnerien.
Temperatur 29 Grad, ph-Wert 6,3-6,5. Weitere Parameter wurden von
mir nicht ermittelt, da ich glücklicherweise über perfektes Leitungswasser
verfüge.
Zunächst wollte ich die Tiere in Ruhe lassen, damit sie sich ein wenig
erholen konnten, denn sie waren recht dürr und schienen mir zur Zeit nicht in
bester Kondition zu sein. Bei abwechslungsreicher Fütterung sah das ganze nach
drei Wochen schon viel besser aus.
An Nachzucht dachte ich jetzt eigentlich
noch nicht, das besorgten die Tiere derweil von selber. Plötzlich war das erste
Gelege da. Dieses bestand aus (nur) etwa 12 großen gelben Eiern, aus denen
nach sechs Tagen die Larven schlüpften. Die genaue Eizahl konnte ich nie
ermitteln, da das Männchen immer einen Teil des Geleges verdeckte. Dieses erste
Gelege erbrachte acht Jungfische, wobei man dazu sagen muß, das alle Weibchen noch
nicht ausgewachsen waren, daher die noch geringen Eizahlen. Große Weibchen von
L201 können Gelege bis mindestens 25 Eier produzieren, vielleicht noch mehr.
Inzwischen haben mir die Tiere weitere Gelege beschert, und die Zahl der
Jungen steigt stetig an. Verluste hatte ich bisher noch nicht.
Interessant ist das
Laichverhalten der L201, das man mit dem des L46 kaum Vergleichen kann, da
die Tiere kurz vor der Eiablage sehr hektisch und sehr aktiv sind, ich gehe
gleich noch näher darauf ein. Bei den Zebrawelsen, die ich schon seit Jahren
züchte, passiert "nur" folgendes:
Laichbereites W sucht M in dessen Höhle auf, kurzes Gerangel bis "Sie" drin
ist, bleibt dort zwei bis vier Tage, laicht, verschwindet wieder. Ein sehr
ruhiger, fast langweilig wirkender Vorgang.
Die L201 sind da etwas temperamentvoller: Weibchen sucht Männchen in dessen
Höhle auf, die Tiere verbringen dort ebenfalls eine gewisse Zeit, dann jedoch
kurz vor der Eiablage heftigstes Treiben der beidenTiere: Raus aus der Höhle,
wieder hinein, vorwärts rein, wieder raus, kurzes treiben um die Höhle, beide
wieder rein usw. Dieses Spiel kann einen ganzen Abend so gehen. Irgendwann
liegen beide Tiere wieder zusammen in der Höhle, am Morgen nach diesem Treiben ist
das Weibchen verschwunden und das Gelege wird vom Männchen betreut.

So war es
bei allen Laichabgaben meiner L201, dieses Verhalten scheint also typisch zu
sein. Bei "Zebras" geht es da ruhiger zur Sache. Die Jungfische von L46 und
L201 ziehe ich gemeinsam zunächst in einem Einhängebecken auf (20x20x20 cm,
8ltr.) danach setze ich die Jungwelse in ein hundert Liter fassendes Becken um.
Viele Grüße aus dem Westerwald von BSSW-Mitglied Nr. 391 an alle Welsfreunde!
|