Hemiloricaria eigenmanni

Fotos: K. Dreymann
Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika: Venezuela
Haltung
bei mir:
Holz für die
Verdauung!
pH
6 - 8
LW
100 - 1000 µ/S
Temperatur
23° - 27° C

6.Juni 2004
Nachdem ich jetzt fünf Jahre diese Hexenwelsart halte und nachziehe, habe ich mit Hilfe von Ingo Seidel endlich die Art bestimmen können: Hemiloricaria eigenmanni. Der nachfolgende Bericht zeigt aber nochmal die Unsicherheiten auf dem Weg dorthin und die Haltung und Nachzucht. März 1999
Irgendwie gab es wohl Ende März 1999 in Berlin eine große Lieferung bestimmter Welsnachzuchten, jedenfalls hatten alle Läden plötzlich Farlowella, Otocinclus und Rineloricaria in großen Stückzahlen vorrätig. Diese langgestreckten Welsarten fand ich schon immer merkwürdig - ich holte mir also drei Stück, auch wieder welche, die man mit der Hand umsetzen konnte. Sie waren überhaupt nicht schreckhaft und machten sich sofort ans Werk mit ihren Barteln im Kies. Ausserdem sind sie offenbar rund um die Uhr aktiv. Ich muß mich bald um entsprechende Röhrenbehausungen kümmern, die einschlägige Literatur meint, daß diese Welse darin bevorzugt Brutpflege betreiben.......
Ich habe im Garten ein paar Äste einer Robinie gefunden und daraus drei 20 cm lange Stücke als Röhren für die Hexenwelse gebaut - Durchmesser ca. 2cm (vielleicht ist das zu eng, jedenfalls werden die drei Röhren bisher nur vom Schnecken- und vom Ancistrusnachwuchs benutzt.
Heute, Ostersonntag, lag ein Hexenwels tot da ! Keine Ahnung, woran er gestorben ist - die anderen verhalten sich normal........
Am Dienstag wollte ich ihn ersetzen und kaufte wieder einen (im selben Geschaeft)........auch er starb dann leider zwei Tage später!
Zwei Hexen sind also übrig geblieben und sie scheinen sich inzwischen zu "aklimatisieren" - ich beobachte sie im Gegensatz zur Anfangszeit endlich mal öfter beim Fressen, Salatgurken und Salat.
Die Robinien sind wohl doch zu eng, ich nehme sie wieder heraus und lege stattdessen zwei HT-Rohre mit größerem Durchmesser hinein - sie werden aber nur von den anderen Welsen begutachtet. Strömung sollen sie brauchen habe ich hier und da gelesen - ich habe eine Strömungspumpe bestellt und werde die Hexenwelse wohl bald in ein Artbecken setzen - vielleicht zusammen mit den Farlowellas, weil da die Haltungsbedingungen wohl doch ziemlich ähnlich sind.
Die Strömungspumpe ist installiert (siehe Farlowellas), wirkt sich aber nicht merkbar aus.
Was die Futteraufnahme betrifft, habe ich inzwischen gemerkt, daß die Hexenwelse offenbar davon profitieren, daß pflanzliche Reste (hauptsächlich Salatblätter) schon soweit zerkleinert worden sind, daß sich eigentlich nur noch Schnecken dafür interessieren. In diesen Übergangsstufen zwischen Blatt und Mulm sehe ich die Rineloricarias inzwischen immer häufiger fressen.
Ich habe dadurch auch gelernt, daß ich etwas sorgloser mit den pflanzlichen Resten im Becken sein kann - die Schnecken fressen letztendlich alles weg.

15.5.1999
Ich konnte nicht widerstehen und habe noch zwei gekauft! Sie sehen größer aus, als die Stammbesetzung. Im Moment haben sie sich aber erstmal verzogen.......
22.5.1999
Heute habe ich die übriggebliebene Hexe aus dem Zooladen auch noch gekauft - sie sah dort so einsam aus.......
Also sind jetzt insgesamt 5 Hexenwelse im großen Becken.
Und ich muß feststellen, dass sie meistens ziemlich furchtlos auch bei hellster Beleuchtung über den Kies und die bealgten Gegenden des Beckens raspeln. Geschlechtsunterschiede, also die viel beschriebenen Borsten bei den Männchen habe ich noch nicht gesehen - entweder sie sind noch nicht geschlechtsreif, oder ich habe nur Weibchen, oder ich brauche eine neue Brille.......
1.6.1999
Kommando zurück - ich habe mir eine Lupe geschnappt und siehe da, zumindest einer hat die Borsten auf den Brustflossen und auf dem Kopf! Also mindestens ein Männchen ist dabei.

Nach näheren Untersuchungen habe ich jetzt zwei Exemplare mit Borsten, also Männchen, und zwei ohne Borsten, also Weibchen. Nummer fünf hat sich lange nicht mehr gezeigt.

16.6.1999
Es scheint keine Nummer fünf zu geben - weiß auch nicht genau, wie das immer so passiert, aber in einem über 500 l - Becken kommt es schon vor, das einzelne Exemplare unbemerkt in irgend einer Ecke sterben.......
Es sind also vier Rineloricarias und ich muß sagen, dass sie alles andere als ängstlich oder nachtaktiv sind - ich finde, dass sie rund um die Uhr aktiv sind, auch bei grellster Lichteinstrahlung. Kaum habe ich einen Salatkopf oder eine Zucchini ins Becken gelegt wohnen alle Hexenwelse darauf oder darinnen.......
19.6.1999
Das große Männchen interessiert sich für das große Weibchen, wird aber abgewehrt.......=:-)

Laichansatz beivon Hemiloricaria eigenmanni

20.6.1999
Durch Betrachtungen mit einer Lupenbrille entdecke ich, daß ich zwei verschiedene Arten Hexenwelse habe:
Die drei größeren Exemplare haben nur den oberen Schwanzflossenstrahl ausgezogen und halten im Ruhezustand die Rückenflosse aufrecht gespreizt. Entweder es handelt sich hierbei um Hemiloricaria fallax, was auch der Abb. in Hieronimus, Welse, S.148 entsprechen würde, oder es ist eine andere Art, nämlich Dasyloricaria filamentosa,was den Skizzen in Sterba, S. 418 entspräche.
Das kleinere Exemplar hat beide Schwanzflossenstrahlen ausgezogen und hält im Ruhezustand die Rückenflosse zusammengeklappt. Nach Sterba ist es vermutlich Hemiloricaria parva.
Fortsetzung Klaus Dreymann

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