"Ernten"
Unter diesen Bedingen findet man des öfteren einzelne ca.
2 mm große, durchscheinende, gelb-grüne Eier auf der Unterseite von größeren
Pflanzenblättern. Die schon geschlüpften Larven saugen sich auch gerne
an die Scheiben knapp unterhalb des Wasserspiegels fest und lassen sich so leicht
mit einer Küvette o.ä. einsammeln und wie die Eier in ein kleines Aufzuchtsbecken
mit den gleichen Wasserwerten überführen.
Allerdings konnte ich noch nie mehr als 5 - 6 Eier bzw. frisch geschlüpfte
Larven auf einmal finden.
Aufzucht
In diesem kleinen (ca. 10 - 15 l) Becken ohne Bodengrund, dicht
gefüllt mit frei treibendem Javamoos und -farn, werden zur Beseitigung der
Futterüberschüsse (wichtig!) ca. 5 junge Apfelschnecken eingesetzt. Geheizt
wird auf ca. 25 °C, für die Umwälzung sorgt ein kleiner Blubberfilter.
Gefüttert wird 3 - 5 Tage nach dem Schlupf der Larven abwechselnd und mind.
5 - 6 mal täglich mit (nur auf die Oberfläche streuen):
-
einer kleinen Messerspitze entkapsulierten Artemianauplien (z.B. bei Zoo
Zajak)
-
einer Prise Tetra MicroMin
-
einer Prise einer fein pulverisierte Mischung aus 1 Salus Spirulina-Tablette (Reformhaus),
1 Hefetablette (Reformhaus), 4 - 5 Tetra PlecoMin-Tabletten und ca. 10 Sticks Forellenaufzuchtsfutter
(evtl. noch 1/2 Tablette eines Hikari Algae Wafers)
Alleine mit Futtertabletten, Infusorien, Protogen-Granulat, überbrühtem
Salat o.ä. sind mir die Fischchen ca. 10 - 12 Tage nach dem Schlupf mit sichtbar
leeren Mägen verhungert.
Ohne die Apfelschnecken bleibt bei der geringen Anzahl an Jungfischen so viel Futter
übrig, daß es verdirbt (die Jungen müssen im Futter stehen, damit
sie genügend finden; so richtig aktiv Futter suchen habe ich sie noch nie gesehen).
Die Jungen, die verdorbenes Futter fressen, überleben in der Regel auch nicht.
Füttert man aber wie oben beschrieben, so kann man fast 100
% der Jungen auf eine Größe von 2 - 3 cm bringen (Man sieht durch die
Bauchdecke, was die Jungen gefressen haben. Golden: Artemia-Nauplien, Grün:
Spirulina-Mischung). Ab hier ist die weitere Aufzucht relativ unproblematisch. Es
empfiehlt sich nun mit der Zufütterung von Gemüse anzufangen; aber anfangs
nur sehr wenig wegen der starken Wasserbelastung in dem kleinen Becken!
Da ich außer ca. 10 Jungwelsen und den 5 Apfelschnecken keine
weiteren Bewohner in diesem Becken habe, reicht es aus zwei mal pro Woche ca. 30
% Wasser zu wechseln, wobei ich anfangs Wasser aus einem eingefahrenen Becken mit
den selben Wasserwerten verwende.
Inzwischen sind die Mexikanischen
Flohkrebse (Hyalella azteca) von Bernd Poßeckert auch in diesem Becken
eingezogen. Leider ist das Becken so unübersichtlich mit Pflanzen zugewuchert,
daß man nicht viel von ihnen sieht.
Die Jungwelse dagegen sind gut zu beobachten, da sie sich mit Vorliebe an den Scheiben
festsaugen.
Andreas Kremser
|