Über diesen Wels kann ich noch nichts besonderes erzählen............
Meine Exemplare sind so groß wie ausgewachsene Acistrus dolichopterus, also
ca. 12 - 15 cm lang.
Nach Auskunft von Ingo Seidel kommt LDA 31 zusammen mit L 204 und L 206 (beide Panaque
sp.) aus dem Rio San Alejandro im östlichen Peru.
Im Juni 1999 Ich habe zufällig ein zweites Exemplar in Berlin gefunden und
gekauft - beide sind gleichgroß und ähnlich scheu. Geschlechtsunterschiede
sind nicht zu bemerken - man findet auch nichts in der Literatur.
7.12.1999
Ich habe noch zwei von ihnen gefunden, die auch in gleicher Größe meiner
bisherigen zwei sind. Inzwischen habe ich die Phantasie, sie in ein Artbecken zu
setzen....
28.1.2000
Das Zuchtbecken im Keller ist fast fertig - ich klebe noch ein paar verschiedene
Höhlen zusammen - die Strömungspumpe (1000l/h) läuft schon und am
nächsten Wochenende werden alle LDA 31 umgesetzt und noch zwei große
dazugesetzt.
Insgesamt sind es dann 6 Stück und ich will endlich die Zucht probieren =:-)
7.2.2000
Die Umsetzung der vier Welse aus dem großen Amazonasbecken erweist sich als
äußerst schwierig - noch nie hatte ich Welse, die so schnell kapieren,
daß man sie fangen will! Ich muß das komplette 560 l -Becken von seinen
Pflanzen, Wurzeln, Höhlen und sonstigen Verstecken befreien und die Hälfte
des Wasser ablassen, bis ich endlich alle vier gefangen habe - jetzt sind sie im
Zuchtbecken 100 x 30 x 30.......
12.2.2000
Alle sechs Welse sind immer versteckt - nur morgens sieht man anhand der Wassertrübung
durch den Sand des Bodens, dass sie unterwegs waren. Alle gebauten Höhlen sind
besetzt - zwei Welse mussten sich mit selbst gebuddelten Erdlöchern begnügen.
Ob sie etwas fressen konnte ich bisher noch nicht erkennen - Kartoffelscheiben und
ein halber Salatkopf wurden nicht berührt - ich vermute, dass das durch die
Umsetzung und die bisher nicht erfolgte Eingewöhnung zurückzuführen
ist. Im Gesellschaftsbecken haben sie sich nämlich sehr wohl für o.g.
Futter interessiert.
19.2.
Morgens ist das ganze Wasser durch schwebende Sandpartikel getrübt - sie wühlen
also offenbar nachts ganz schön herum.
Ausserdem habe ich heute einen von ihnen gesehen, der aus einer PVC-Röhre kam
und einem größeren anderen hinterherschwamm und mit ihm in der großen
Schieferhöhle verschwand.
Kartoffelscheibenspieße werden nachts angenommen, ansonsten sind die Welse
doch sehr schüchtern und ich weiß nie genau, was und wann sie eigentlich
fressen - auch ein Eisbergsalat war aber am nächsten Morgen ziemlich zerfleddert.
7.5.2000
Ich habe das Wasser zur Hälfte abgelassen und dann reines Osmosewasser durch
eine Gieskannentülle ergänzt (Regensimulation!). Danach gab es Mysis und
Krill, was von den Welsen dankbar angenommen wurde.
12.5.2000
Inzwischen sind sie etwas weniger scheu, schwimmen andauernd hintereinander her
- hin und zurück. Sie fressen auch gerne den aufgetauten Tiefkühlspinat.
Sie wühlen wesentlich intensiver im Sand, als das andere Welsarten bei mir
tun. Vielleicht graben sie ja auch Röhren in die Uferböschungen in ihrem
natürlichen Biotop. Hoffentlich hängt ihre Zucht nicht davon ab...
Auf jeden Fall sieht es inzwischen so aus, als ob sie noch mehr Pflanzenfresser
sind, als meine anderen Welse - sie gehen sogar an die Riesenvallisnerien.
Eine große Menge Eisbergsalat+Zucchini+Kartoffeln wurde nachts ziemlich zerfleddert.
Juli 2000
Sie sind offenbar wesentlich abhängiger von Holz, als meine anderen Welse.
Ich habe zwei zusätzliche Wurzeln in's Becken gegeben und morgens sind immer
ziemlich viele Holzspäne auf dem Sand zu finden.
November 2000
Es hat sich nicht viel getan soweit ich das erkannen kann.
Ich muß mal langsam andere Bruthöhlen anbieten. Als erstes setze ich
einen Brutkessel in's Becken, eine Tonröhre, die den Durchmesser eines LDA
31 - Körpers hat, an deren Ende sich ein größerer runder Kessel
befindet. Alle anderen Brutplatzangebote waren ja bisher an beiden Seiten offen.
Mal seh'n, ob sich jetzt etwas verändert. Extrem scheu sind die Welse nach
wie vor!
Dezember 2000
Ich habe noch einen (selbstgebrannten!) Tonkessel mit langer Eingangsröhre
in das Becken getan. Demnächst muß ich die Welse wohl doch in ein separates
Becken setzen, das ich auf über 30 ° C erwärmen kann.
Zitat INGO SEIDEL: "die Wasserwerte
des Rio San Alejandro waren bei unserem Besuch im September 1996 (wenn ich mich
recht erinnere) wie folgt: Wassertemperatur 30 °C, pH 7,8 elektr. Leitfähigkeit
190 µS/cm ...."
31.12.
Ich habe mich jetzt doch entschlossen, die Welse in ein separates Becken mit anderen
Wasserwerten zu setzen. Ich werde es auf 30°C mit zwei starken Strömungspumpen
fahren. Das Becken läuft schon unbesetzt, bis die Temperatur die entsprechende
Höhe erreicht hat. Ich werde eine Nachtabsenkung per Zeitschaltuhr einstellen,
damit es ein Temperaturgefälle gibt.
Das Becken ist ein 100x35x35er Aquarium mit Sandboden und Flußkieseln ohne
Pflanzen (bisher).
1.1.01
Ich habe alle sechs Welse umgesetzt (und dabei auch endlich mal wieder alle gesehen).
Sie sehen wohlgenährt aus und es war wieder mal ein Drama, diese Panaques zu
fangen. Bei Schreckreaktion zeigen sie übrigens große, olivfarbene Flecken.
Das Becken wird mit zwei starken Strömungspumpen betrieben.
PH 7, gH 6, kH 3, 27° C, keine Pflanzen, mindestens 7 Höhlen, zwei davon
geschlossen mit einem verbreiterten Kessel am Ende, Bodengrund Sand mit vereinzelten
Flußkieseln.
Im Moment müssen die Reviere ausgefochten und besetzt werden.
Dezember
Katastrophe: Ich habe einen Chinakohl zulange im Becken gelassen - drei der Welse
sind daran leider gestorben. =:-(
Anfang Juli 2001
Sie sitzen jetzt zusammen mit 3 Hypancistrus
zebra und einem Paar Ancistrus
ranunculus (alle drei Arten lieben hohe Temperaturen und
letztere zwei Arten kommen ohnehin miteinander im gleichen Biotop vor) bei 30°
C, vielen Höhlen und Schieferspalten und einer starken Strömungspumpe
zusammen.
Zwei der LDA 31 kommunizieren ständig miteinander - es sieht aus wie Kommentkampf
oder Revierstreitigkeiten.
Mai 2002
Ich habe die restlichen drei Panaqolus albomaculatus in ein Extrabecken gesetzt.
Kein Bodengrund, eine große Wurzel und zwei verschiedene Höhlen aus Ton
- ein umgestürzter Blumentopf mit Seiteneingang und eine
längliche Tonhöhle - die durch eine kleine Strömungspumpe beströmt
werden. Inzwischen sitzen beide Männchen in jeweils einer der Höhlen und
fächeln, während das einzige Weibchen unter der Wurzel sitzt.
Wasserwerte: 30°C, Osmosewasser, LW 250µS, pH 7,5.
Anfang Februar 2004
Ich habe die P. albomaculatus in das große 870ltr.-Becken umgesetzt und siehe da - sie
verhalten sich anders als in kleineren Becken: Sie sind weniger scheu, selbst wenn man
sich nähert, und sind ziemlich oft im freien Wasser zugange.
K. Dreymann
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