Parotocinclus jumbo


LDA 25

Fotos: Doris Jank

Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika
Haltung
bei mir:
LDA 25
pH
6 - 7
LW
500 µ/S
Temperatur
18° - 23° C

Mein LDA25-Zuchtbericht

Wie viele andere auch wollte ich eigentlich nur ein paar kleine hübsche Welse für ein kleines, gut bepflanztes Aquarium (60 cm-Becken) haben. Ich hatte schon von den "Pittbull-Welsen" LDA25 gehört, war eigentlich nicht direkt auf der Suche, bin aber mal beim Besuch einer Filiale einer größeren Handelskette wieder über diese Welse gestolpert. Leider gabs nur 2 Exemplare, die aber gesund und munter gewirkt haben, also hab ich sie mitgenommen. Ein wenig später konnte ich dann endlich noch 3 Fische ergattern. Die Tierchen waren immer munter bei der Abweide-Arbeit, mit den anderen Fischen (ein paar Guppies) haben sie sich gut vertragen. Die Wasserwerte waren und sind mittelhart und leicht alkalisch, scheinen aber keine allzugroße Bedeutung zu haben.

Sie saßen und sitzen immer gerne an den vorderen Scheiben und dadurch habe ich dann eines Tages gesehen, dass eines der größeren Tiere einen sehr dicken Bauch hatte. Krank hat es nicht ausgesehen, ich tippte also auf ein Weibchen. Ein paar Tage später - und mehr zufällig als beabsichtigt - hab ich dann auf den Filter geschaut (neben dem Becken steht ein Katzenkorb, den ich zwecks Reinigung entfernte) und auf einmal lauter runde weiße Dinger auf der Glasscheibe entdeckt - gut geschützt durch den Filter. Zwischen Filter und Scheibe passen die Fische grade mal hinein. Ein einzelner Fisch saß neben dem Gelege - ein Männchen, dass selbiges brav bewachte.

Eier kurz vor dem Schlupf

Von meinen Sturisoma- und Hexenwelsnachzuchten wußte ich, dass es besser ist, die Eier so lange an den Scheiben zu belassen, bis sie kurz vor dem Schlupf stehen. Den richtigen "Absaugzeitpunkt" zu finden ist zwar nicht einfach (vor allem wenn man arbeiten geht…), aber 2 Tage später hatte ich dann Glück, ich war zu Hause, als ich plötzlich ein winziges Fischchen auf der Scheibe neben den Eiern sitzen sah. Also rasch Filter abgeschaltet, dünnen Schlauch und hellen Plastikbehälter geholt und begonnen, die Eier abzusaugen.
Teilweise sind die Fische während des Absaugens geschlüpft. Die Babies und Eier kamen dann in mein "Schlafzimmerbecken" in einen Ablaichkasten, kurzfristig hängte ich einen Luftschlauch hinein, um auch die restlichen Eier zum Schlüpfen zu bringen. Es waren damals (schon einige Jahre her) im Endeffekt an die 20 Babies.

frisch geschlüpft
schon etwas größere Jungtiere

Ich fütterte sie mit Cyclops Eeze, zerfallenden Grünfuttertabletten, normalem Flockenfutter und auch anderen Futtertabletten und sie wuchsen überraschend schnell. Ausfälle gabs zu meiner Verwunderung keine (wenn ich da an die Roten Hexenwelse denke, da blieben von ca. 40 grad mal 7 über…).

Naja, und sie wuchsen und wuchsen und irgendwann konnte ich sie dann zu den anderen ins Becken geben. Da hatten die "Alten" schon wieder abgelaicht… Mittlerweile hatte ich auch erkannt, wie man Männchen und Weibchen erkennt (leicht zu erkennen, wenn sie nebeneinander auf der Scheibe "kleben".) Die Weibchen haben den größeren Bauch, aber ein wesentlich kleineres Maul, während die Männchen richtige Riesensaugmäuler haben.

Mitte=Männchen, rechts=Weibchen

In den nächsten Monaten gabs so gut wie nach jedem Wasserwechsel neue Gelege, fallweise waren an einem Ablaichvorgang mehrere Paare beteiligt, es wurde munter durcheinander "geeiert".

"Orgie"
Männchen mit Gelegen mehrerer Weibchen

Die kleinen wurden größer und selber Eltern. Irgendwann waren es dann so viele, dass ich ihnen einerseits eine neue Unterkunft (110 cm lang) besorgt habe und viele verschenkte. Ich hab nicht mehr alle abgesaugt, einige kamen auch so durch. Die Überlebensrate war und ist immer enorm - fast keine Ausfälle.

so sah es dann lange aus...Invasion...

Mittlerweile ist es allerdings so, dass offenbar durch Inzucht schon sogenannte "Mopsköpfe" aufgetaucht sind, das bedeutet, ich muss dringend neue, nicht verwandte Fische zur Zucht heranziehen, allerdings ist es gar nicht so einfach, welche zu bekommen.

Es gab nur eine einzige Zuchtpause, als ich ein Planarienproblem hatte. Wenige dieser Würmer sind mir weitgehend egal, aber es wurden immer mehr und mehr, sie gingen nicht nur an den Fischlaich, sondern waren einfach ziemlich ekelig in ihrer Masse, also mußte ich etwas tun. Chemie wollte ich keine verwenden, also habe ich ein bisschen herumprobiert und bin draufgekommen, dass sich Kochsalz und Planarien so überhaupt nicht miteinander vertragen - schon der geringste Kontakt mit Salz läßt die Planarien sterben. Ich war dann "brutal" und habe größere Salzmengen in Wasser aufgelöst und diese ins Becken gegossen - weder Fischen noch Pflanzen hats geschadet, die einzigen Opfer waren 2 große Apfelschnecken und Javamoos (und ganz viele Planarien). Weil das Salz allerdings kaum in den Bodengrund zu bringen war und so nur die oberhalb dieses befindlichen Planarien abgetötet hat, hat es einige Monate gedauert, bis das Problem zur Gänze beseitigt war - aber jetzt ist das Becken zu 100 % planarienfrei (oftmals getestet).

Während dieser salzigen Phase haben die LDA25 allerdings nicht gelaicht. Dafür tun sie es jetzt wieder nach jedem Wasserwechsel. Da ich derzeit auch Platies es in diesem Becken habe, ist es schwer für die Kleinen, nicht gefressen zu werden, das bedeutet: wieder genau abpassen, wann die Babies schlüpfen. Das Becken ist zwar sehr dicht bepflanzt, aber trotzdem will ich nichts dem Zufall überlassen. Ich befinde mich derzeit auf der Suche nach "frischem Blut" und hoffe, dass ich bald fündig werde, damit der Inzuchtfaktor nicht zu hoch wird. Insgesamt konnte ich bisher schon einige Hundert LDA 25 aufziehen. Bei mir wachsen sie überaus rasch und problemlos.

LDA25 und Sturisoma-Kind
Pittbulls ("Pitties") verschiedener Altersstufen

Doris Jank, Wien, am 28.12.2010